Laufschuhe kaufen – Wie finde ich die richtigen und worauf muss ich achten?

Laufschuhe kaufen – Wie finde ich die richtigen und worauf muss ich achten?

Für jeden Lauftyp die richtigen Laufschuhe finden!

Laufen ist ein weites Feld. Schließlich gelten Weltklasse-Athleten, die einen Marathon in weniger als 2:10 Stunden zurücklegen ebenso als Läufer wie Gelegenheitssportler, die ein- bis zweimal in der Woche eine halbe Stunde joggen, um sich etwas Gutes zu tun. Zwischen diesen beiden Extremen sind noch viele weitere Typen anzusiedeln, die der Läufergemeinde ihre Tiefe und Vielschichtigkeit verleihen.

Angesichts dessen kann es kaum verwundern, dass es mehr als einen oder zwei Typen von Laufschuhen gibt. Der Laufstil, die Laufstrecke, der bevorzugte Untergrund beim Training sowie das Geschlecht und das Körpergewicht sind bei der Suche nach dem „richtigen“ Laufschuh die entscheidenden Parameter. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick, worauf es beim Laufschuhkauf ankommt.

Selbst ist der Läufer: Ihr Beitrag beim Laufschuhkauf

Grundsätzlich erleichtern Sie sich die Suche nach einem passenden Laufschuh, indem Sie ein altes, abgelaufenes Paar zur Anprobe ins Laufgeschäft mitbringen. Der Abrieb des Profils gibt dem Verkäufer Aufschluss über Ihr Abrollverhalten: Ob Sie einen neutralen Laufstil pflegen oder ob Sie über die Außen- beziehungsweise die Innenseite des Schuhs abrollen, lässt sich für das geschulte Auge leicht erkennen. Eine anschließende Laufbandanalyse sollte diese Impression bestätigen oder gegebenenfalls korrigieren.

Weiterhin sollten Sie dem Verkäufer einen möglichst genauen Eindruck über Ihr Trainingspensum, Ihren bevorzugten Laufuntergrund und Ihre Ambitionen in den nächsten Monaten vermitteln. In Kombination mit den Erkenntnissen aus der Laufbandanalyse sowie Ihrem Körpergewicht lässt sich der Kandidatenkreis so auf wenige Schuhmodelle reduzieren. Oft ist der Schuhkauf aber auch eine Frage der Kompatibilität Ihrer Füße zum Design eines Herstellers. So sind Laufschuhe von Adidas oft relativ eng geschnitten, während beispielsweise Modelle von Asics auch Joggern mit einem breiten Fuß entgegenkommen.


Kaufratgeber: Wie finde ich den passenden Laufschuh und worauf muss ich achten?
Eine Anprobe in verschiedenen Größen mit kurzer Belastungssimulation auf dem Laufband führt Sie schließlich zu Ihrem neuen Laufschuh. Damit Sie vorab bereits eine Orientierung erhalten, stellen wir Ihnen hier die wichtigsten Laufschuh-Typen im Kurzporträt vor und listen beispielhaft einige Modelle aus dem SportScheck Sortiment.

Neutral-Laufschuhe

Neutralschuhe: Sie sind die Allrounder unter den Laufschuhen. Untersuchungen zufolge haben rund zwei Drittel aller Läufer in Deutschland ein neutrales Abrollverhalten. Wer zu diesem Typus gehört, trifft mit einem Neutralschuh immer eine gute Entscheidung. Neben dem neutralen Abrollverhalten, bei dem kein korrigierender Einfluss auf den Laufstil ausgeübt wird, steht dieser Typ für Leichtigkeit und eine gute Dämpfung.

Für Läufer bis 80 Kilogramm ist ein Neutralschuh das perfekte Schuhwerk für das Training auf der Straße sowie auf trockenem Waldboden. Selbst bei einem Marathon oder Halbmarathon können Neutral-Laufschuhe getragen werden, weil sie eine gute Mischung aus Dämpfung und Leichtigkeit darstellen und auf diese Weise auf langen Distanzen den Bewegungsapparat schonen.

Stabilitäts-Laufschuhe

Stabilitäts-Laufschuhe: Wenn zwei Drittel der Läufer ein neutrales Abrollverhalten aufweisen, muss im Umkehrschluss ein Drittel der Aktiven „falsch“ abrollen. Läufer, bei denen die Pronation – also die typische Außenrotation des Gelenks beim Landen – etwas zu stark ausfällt (Überpronation), können sich ebenso im Segment der Stabilitäts-Laufschuhe umsehen wie Aktive, bei denen das Gelenk zu stark nach innen rotiert (Supination). Stabilitäts-Laufschuhe verfügen nämlich je nach Typ über unterschiedlich starke Stützen auf der Innen- beziehungsweise auf der Außenseite des Schuhs. Diese korrigieren die Fehlstellung und beugen Belastungsschäden vor.

Allerdings vertreten führende Biomechaniker die Ansicht, dass das Tragen von individuell angefertigten Einlegesohlen in einen Neutralschuh auch für Überpronierer und Supinierer die beste Lösung ist. Unabhängig von dieser Frage versprechen Stabilitäts-Laufschuhe aber – wie der Name schon sagt – eine hohe Stabilität. Deswegen werden sie häufig Läufern mit einem Gewicht von mehr als 80 Kilogramm empfohlen. Ihr Einsatzgebiet ist vergleichbar mit dem für Neutralschuhe: Training und Wettkampf, Asphalt und Wald.

Gelände-Laufschuhe

Gelände-Laufschuhe: Im Herbst und Winter wird das Laufen im Wald und auf Schotter schnell zu einer schmutzigen Angelegenheit. Für nasse und matschige Bedingungen sind Neutral- und Stabilitäts-Laufschuhe nur noch bedingt geeignet. Wer in der kalten Jahreszeit dennoch nicht auf das Laufen im Wald verzichten möchte, sollte auf spezielle Gelände-Laufschuhe (Trailrunning-Schuhe) zurückgreifen. Diese verfügen typischerweise über ein tiefes Profil, eine steife Sohle, eine reduzierte Dämpfung und eine wasserabweisende Oberfläche. Zudem sind Gelände-Laufschuhe oft in dunklen Farben gehalten.

Dank ihrer Eigenschaften verleihen sie dem Träger einen guten Grip beim Durchlaufen von matschigen Streckenabschnitten und schützen die Füße vor Spritzwasser. Diese Spezialisierung hat allerdings auch ihre Schattenseiten: Sobald das Wetter gut ist und die Wälder trocken werden, erweisen sich Gelände-Laufschuhe oft als zu unkomfortabel. Dann schlägt wieder die Stunde der Neutral- oder Stabilitäts-Laufschuhe. Für ambitionierte Hobbyläufer ist ein Gelände-Laufschuh dennoch eine gute Ergänzung im Schuhschrank.

Wettkampf-Laufschuhe

Wettkampf-Laufschuhe: Auch Wettkampf-Laufschuhe gehören in die Kategorie der Spezialschuhe. Vereinfacht kann man sie als abgespeckte Neutral-Laufschuhe bezeichnen. Um Gewicht zu sparen, setzen die Hersteller bei Wettkampf-Laufschuhen besonders leichte Materialien ein und sparen auch bei der Dämpfung ein paar Gramm. Deswegen fällt bei Wettkampf-Laufschuhen die für Trainingsschuhe vielfach charakteristische Sprengung an der Ferse weg.

Leichte Läufer mit einem hohen Trainingspensum tragen Wettkampf-Laufschuhe gerne auch im Training. Weil Sie sich an die geringe Dämpfung gewöhnt haben, stellt dies für ihren Bewegungsapparat normalerweise kein Problem dar. Der durchschnittliche Hobby-Läufer sollte Wettkampf-Laufschuhe aber sehr dosiert einsetzen. Wettkämpfe bis hin zur Halbmarathon-Distanz sowie Tempodauerläufe oder Testläufe im Training sind eine gute „Arena“ für diesen Laufschuh-Typ.

Barfußlaufschuhe

Barfußlaufschuhe: Von ihren Grundeigenschaften sind Barfußlaufschuhe den Wettkampf-Laufschuhen nicht unähnlich. Allerdings ist hier das Prinzip des Minimalismus auf die Spitze getrieben worden. Ein Barfusslaufschuh ist letztlich nur dazu da, den Fuß vor Splittern oder Scherben zu schützen. Der Athlet selbst läuft auf einer dünnen, ungedämpften und häufig sehr flexiblen Sohle.

Durch regelmäßiges Training mit einem Barfußlaufschuh soll das Fußgewölbe stärker und der Laufstil ökonomischer werden. Allerdings setzt das Tragen von Barfußlaufschuhen eine gute Physis und jede Menge Geduld voraus, um eine kontinuierliche Anpassung zu erzielen.

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