Das gemeinsame Kinderzimmer – So klappt das friedliche Zusammenleben

Das gemeinsame Kinderzimmer – So klappt das friedliche Zusammenleben

Steht wenig Platz zu Verfügung oder leben viele Kinder zusammen in einem Haushalt, kommt es häufig vor, dass sich zwei oder mehr Kinder ein gemeinsames Kinderzimmer teilen müssen. Dies kann von Vornherein problemlos klappen, jedoch können auch ständige Konflikte zwischen den Kindern die Folge sein.

Der folgende Ratgeber erklärt, worauf Eltern achten sollten und wie ein Zimmer für mehrere Kinder optimal aufgeteilt werden kann. Zudem wird die besondere Herausforderung beleuchtet, die entsteht, wenn eine Patchwork Familie zusammenzieht und sich die neuen Geschwister auf engstem Raum arrangieren müssen. Auch das Thema „Ordnung im Kinderzimmer“ wird aufgegriffen.

Alles eine Frage des Alters und der Interessen

Ob das Zusammenleben mehrerer Kinder in einem gemeinsamen Kinderzimmer die meiste Zeit reibungslos funktioniert, hängt sehr vom Alter und von den Interessen der Kinder ab. So raten Experten, dass der Altersunterschied zwischen den Kindern nicht größer als drei Jahre sein sollte. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Kinder in ihrer Entwicklung nicht zu weit auseinander liegen. Geht das eine Kind etwa schon auf eine weiterführende Schule, das andere aber noch in den Kindergarten, sind Konflikte vorprogrammiert.

Ähneln sich die Kinder jedoch in ihrem Charakter und liegen vom Alter nicht zu weit auseinander, dann können sie in ihrer Entwicklung sogar von einem gemeinsamen Kinderzimmer profitieren. Gemeinsames Spielen und das gute Gefühl, dass nachts noch jemand da ist, sind in diesem Zusammenhang genauso zu nennen, wie die Tatsache, dass kleine Geschwister von den älteren lernen können und diese wiederum lernen, Verantwortung für die jüngeren zu übernehmen.

Auch gegenseitige Rücksichtnahme wird den Kindern so nähergebracht, weiß der Artikel „(Aus)Teilen: Das gemeinsame Kinderzimmer“. Grundsätzlich sollte jedes Kind aber spätestens mit dem Eintritt in die Pubertät ein eigenes Zimmer bekommen, da Privatsphäre in dieser nervenaufreibenden Zeit das höchste Gut für Heranwachsende ist.

Weiterhin wichtig ist, dass das gemeinsame Kinderzimmer nicht zu klein ist. Leben zwei Kinder zusammen, sollten ihnen mindestens 15 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Zudem ist die Aufteilung in getrennte Bereiche wichtig, worauf im Folgenden jedoch noch genauer eingegangen wird.

Die Tipps im Überblick:

Herausforderung Patch-Work Familie

Eine besondere Herausforderung stellt das Zusammenziehen einer Patchwork-Familie da. Zieht zum Beispiel der Partner mit den eigenen Kindern zu seiner Partnerin und müssen ihre Kinder sich fortan ein Zimmer mit den neuen Geschwistern teilen, kann es durchaus zu Reibereien, aber auch Verunsicherungen kommen.

Der Ratgeber von gutefrage.net gibt an, dass es beispielsweise ein Tabu ist, direkt mit dem neuen Partner zusammenzuziehen, ohne, dass die Kinder die Gelegenheit hatten, sich an die neuen Familienmitglieder zu gewöhnen. Dieses gegenseitige Herantasten kann schnell und gut funktionieren, allerdings auch ein lebenslanger Prozess sein.

Unser Tipp: Eltern sollten mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis reagieren, wenn ihre Kinder sich zuerst einmal schwer tun, die eigenen Familienbande für neue Mitglieder zu öffnen.

Getrennte Bereiche schaffen

Egal, ob leibliche Geschwister oder Stiefgeschwister sich ein Zimmer teilen, die Schaffung von getrennten Bereichen ist in jedem Fall essentiell. Jedes Kind muss wissen, welches sein persönlicher Rückzugsbereich ist und gleichermaßen auch akzeptieren, dass es im Rückzugsbereich des jeweils anderen nicht zu suchen hat, wenn dieser es nicht wünscht.

Fehlt ein persönlicher Rückzugsbereich im gemeinsamen Zimmer, ist Streit vorprogrammiert. Die einzelnen Bereiche können beispielsweise farblich voneinander abgehoben werden. Bei einem kleinen Zimmer ist ein Hochbett besonders praktisch, da es platzsparend ist und den Kindern so mehr frei Fläche zum Spielen geboten wird. Vorhänge an den Etagen des Hochbettes ermöglichen es den Kindern, sich in ihren eigenen Bereich zurückzuziehen. Werden die Kinder größer und wünschen sich mehr Privatsphäre, kann auch eine Trennwand das Zimmer in zwei einzelne Bereich aufteile. Doch auch bei kleineren Kindern können Raumtrenner als klare Abgrenzung fungieren.

Namensschilder auf Boxen und Kisten machen es zudem leichter, die jeweiligen Spielsachen voneinander zu unterscheiden. Auch hier kann sich das Modell der verschiedenen Farben bewähren.

Streitpunkt Ordnung – Das Schlachtfeld Kinderzimmer

Ordnung will von klein auf gelernt sein

Ein großer Konfliktpunkt, ob nun im Einzelzimmer oder im gemeinsamen Kinderzimmer, ist immer die Ordnung. Eltern verzweifeln regelmäßig, wenn Kinder ihr kleines Reich in ein Schlachtfeld verwandeln, dann aber partout keine Lust haben, wieder aufzuräumen.

Anbei ein paar hilfreiche Tipps für genervte Eltern:

  • Den Kindern von Anfang an Ordnung beibringen: Dies kann zum Beispiel durch die Schaffung eines allabendlichen Aufräumrituals geschehen. So wird selbst kleinen Kindern spielerisch vermittelt, dass Aufräumen wichtig ist, ohne, dass sie dies direkt mit negativen Assoziationen belegen. Das Spiel: „Wir bringen die Spielsachen in ihre Kiste, damit sie schlafen können“ bietet sich zum Beispiel an, um selbst einjährigen Kindern schon einen Eindruck von Ordnung zu vermitteln.
  • Mit gutem Beispiel vorangehen: Wollen die Eltern, dass ihre Kinder Ordnung halten, müssen sie dies selbst täglich vorleben. Dabei ist es wichtig, dass Eltern den Kindern die Selbstverständlichkeit des Aufräumens verdeutlichen. Sätze wie: „Ach Mist, jetzt muss ich wieder die Küche putzen…“ sind also fehl am Platz. Vielmehr kann die ganze Familie, beispielsweise vor dem Wochenende zusammenkommen und gemeinsam die Wohnung putzen. Zur Belohnung verbringen danach alle eine schöne Zeit miteinander, gehen ins Kino oder bestellen sich eine Pizza.
  • Nicht zu streng sein: In einem gewissen Alter lieben Kinder es, das Chaos auszuprobieren und Eltern sollten sie bis zu einem gewissen Punkt auch gewähren lassen. Ebenso wichtig ist es, dass Eltern ihre Kinder nicht zwingen sollten, beispielsweise einen hohen Turm aus Bauklötzen am Abend direkt wieder einzureißen. Im Gegenteil, das Zimmer wird aufgeräumt, das Bauwerk darf aber so lange stehenbleiben, bis das Kind die Bausteine für ein anderes Projekt benötigt. Auf diese Weise zeigen Eltern, dass sie die kreative Leistung ihrer Kinder wahrnehmen und würdigen.
  • Klare Ansagen machen: „Räum dein Zimmer auf“ überfordert ein Kleinkind schlichtweg. Eltern sollten ihren Kindern also immer präzise Aufgaben stellen. Wurden diese erledigt, dürfen sie die Kinder dafür auch loben. Jedoch ist es nicht ratsam, Kinder für jeden kleinen Handschlag mit Lob zu überschütten. Kinder sollten lernen, dass Ordnung halten etwas Selbstverständliches ist, was zum gemeinsamen Leben dazugehört.

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