Mode aus dem 3D Drucker – Wie funktioniert das eigentlich?

Mode aus dem 3D Drucker – Wie funktioniert das eigentlich?

In keinem Zeitalter der Menschheitsgeschichte jagte so schnell eine bahnbrechende Erfindung die andere. Seit einigen Jahren gehören auch die 3-D Drucker dazu, die immer alltagstauglicher und erschwinglicher werden. Bei einigen Verbrauchern stehen sie schon als Spielerei im Zimmer, während andere Konsumenten nicht genau wissen, was sie mit ihnen drucken sollten.

Wie wäre es beispielsweise mit Mode aus dem 3D Drucker? Denken Sie, dies sei eine reine Spinnerei? Wenn ja, dann täuschen Sie sich. Kreative Modedesigner und bekannte Marken wie Nike haben es schon vorgemacht: Fashion wird gedruckt. Was diese taugt und ob sie sich lohnt, erfahren Sie hier.

Ein aufstrebender Markt

Mode ist besonders schnelllebig, und wenn sie sich mit innovativer Technik verbindet, erhält sie den Hauch des Fantastischen. Seit einigen Jahren feilen internationale Designer an einer Fashion aus dem 3-D Drucker. Bereits eine Ikone in diesem Markt ist die Holländerin Iris van Herpen, die ihre Entwürfe auf den Haute-Couture-Schauen in Paris vorgestellt hat.

Darunter finden sich unter anderem nahtlose Silikonkleider und Schuhe. Unterstützt werden ihre Projekte von einem der Marktführer im Segment 3-D-Drucktechnologie, denn Industrie und Kreateure sehen darin einen wachsenden Markt.

Wie funktioniert der 3D-Druck?

Um Bekleidung mit dem 3-D Drucker zu kreieren, muss der Entwurf in den Computer gespeist werden und dann unter Einsatz einer Spezialsoftware für den 3-D-Druck optimiert werden. Erstellt wird der Entwurf durch eine additive Fertigungstechnik, dank der sich Objekte Schicht für Schicht erzeugen lassen.

Das Design wiederum wird von UV-Lasern in Flüssigkunstharz eingescannt. Sobald es mit dem Lasterstrahl in Berührung kommt, härtet es sich. Bisher ist die Mode, die ausschließlich im 3D Drucker entstanden ist, eingeschränkt nutzbar.

Potenzielle Einsatzmöglichkeiten

Nike und Adidas setzen 3D Drucker bereits für die Fertigung von Sohlen für Sportschuhe ein. Das Label Pringle of Scotland verbindet die technologische Errungenschaft mit traditionellen Fertigungsverfahren, wodurch die Mode tragbar wird.

Janne Kyttanens beispielsweise offenbart, dass sich 3-D Drucker hervorragend für die Reisegarderobe nutzen lassen. Sie brachte Bikinis, Taschen, Kleider und Schuhe heraus. Wer seinen Koffer auf Reisen verloren hat oder mit wenig Gepäck in den Urlaub starten möchte, könnte so vor Ort im Hotel z.B. auf Hawaii sich die gewünschte Bekleidung in der richtigen Größe sowie Farbe ausdrucken lassen. Dies ist eine tolle Idee, doch noch ist sie Zukunftsmusik.

Eine weitere Möglichkeit, die die 3-D Drucker bieten, ist das Entwerfen von passgenauer Mode. Dabei werden in den Computer mithilfe eines 3-D-Körperscans die genauen, individuellen Körpermaße eingespeist. Im Anschluss kann die Bekleidung maßgeschneidert auf dem Körper gedruckt werden. Erste Versuche dafür gibt es bereits in Form von Bikinis aus Nylon. Mit einem Preis von über 250 Euro sind sie jedoch noch relativ preisintensiv.

Eigene Mode mit dem 3-D Drucker kreieren?

Bevor Sie zu euphorisch werden und den nächsten Technikladen ansteuern, kommt hier die Ernüchterung: Selber Fashion mit dem 3-D Drucker zu erzeugen, ist derzeit noch zu teuer. Diese Drucker sind äußerst kostspielig. In einigen Jahren dürften sie allerdings erschwinglich werden und damit stehen Ihnen dann ungeahnte Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können nicht nur selbst Ihre Bekleidung entwerfen, sondern ebenfalls reparieren oder personalisieren.

Wer dennoch nicht warten möchte und einige Hundert Euro übrig hat, kann sich z.B. bei TechRadar informieren. Objekte bis zu einer Größe eines Basketballs lassen sich inzwischen mit vielen Druckern problemlos fertigen.

Testumgebung aktiviert!

Inzwischen wird das Gerät von technologieaffinen Fashionistas zur Produktion von Schuhen in der Wunschfarbe eingesetzt. Es dauert rund acht Stunden, bis mit diesem Drucker aus Kunststoff ein neues Schuhpaar fertig ist. Abgebrochene Hacken stellen so kein Problem mehr dar.

Fazit: Ein wenig Warten lohnt sich

Bei all dem Hype um die 3-D-Technologie sollte nicht das klassische Handwerk vergessen werden. Es bietet zumindest zurzeit noch eine größere Flexibilität. In einigen Jahren kann sich dies jedoch ändern. Stetig gibt es weitere Innovationen bei der 3-D-Technik, sodass vermutlich schon bald eine größere Vielfalt Materialien und Formen zur Verfügung steht. Bis dahin heißt es allerdings abwarten. Wer mag, kann sich bereits Mode im Internet bestellen, die aus dem 3-D Drucker stammt.

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